Der Anfang von Allem

Mein Name ist Daniela Rahn, ich bin 1981 geboren und habe mit vier Jahren mein erstes kleines Pony bekommen. Wir hatten am Haus einen Stall mit Weide und meine Schwester und ich sind zusammen die Felder hoch und runter galoppiert. Anfangs war nur das Zusammensein mit diesen wunderbaren Tieren für mich ausschlaggebend.

Ab meinem 14. Lebensjahr wollte ich jedoch mehr über das „richtige“ Reiten erfahren. Ich hatte die Möglichkeit bei dem Ausbildungsstall von Helldorff Reiten zu lernen. Erst auf den eigenen Pferden von Inga von Helldorff mit intensivem Unterricht, nach einigen Jahren (irgendwie habe ich es wohl gelernt) habe ich zusammen mit Inga auf Ihrer Anlage Pferde jeglichen Alters und Ausbildungsstufen ausgebildet. In dieser Zeit wurden die Weichen für meine reiterliche Laufbahn gestellt. Rückblickend habe ich fast das Gefühl, mein halbes Leben auf dieser Anlage mit tollen Pferden und  viel Unterstützung verbracht zu haben.

Unteranderem hat sich dort mein größter Traum erfüllt und ich habe mein Erfolgspferd von einem tollen Sponsor bekommen. Dieses Pferd (mein Graf Borodin) hat mich viele Jahre begleitet und mir die schönste Zeit und die größten Erfolge beschert. Viele Jahre stand er mir als treuer Wegbegleiter stets zur Seite.

 Ausbildung

In dieser Zeit hatte ich zudem das unglaubliche Glück mit Hartwig Burfeind, Jonny Hilberath und Natalie Hobday trainieren zu dürfen. Sie begleiteten mich durch die verschiedensten Ausbildungsphasen und haben mir mit einem unglaublichen Engagement Ihr großartiges Wissen vermittelt. Jeder auf seine bestimmte Art und Weise hat meine reiterliche Karriere geprägt.

Man hat mich eigentlich nur noch im Stall, auf dem Pferd oder auf Turnier gesehen. Ganz zum Leidwesen meiner Eltern, die mich trotzdem immer ununterbrochen unterstützt haben, jedoch gedacht haben, dass es doch noch etwas anderes in meinem Leben geben sollte. Dementsprechend tat ich es meinem Vater gleich und studierte Bauingenieurwesen. Nach meiner Diplomarbeit, welche, wie konnte es auch anders sein, die komplette Planung einer multifunktionalen Reitsportanlage war, ging mein Weg im Dressursport jedoch weiter.

Ich habe das unschlagbare Angebot bekommen, bei Hartwig Burfeind als Bereiterin zu arbeiten. Diese Chance musste ich einfach ergreifen und das tat ich auch. Es war eine großartige Erfahrung, die mir reiterlich noch weitere Türen geöffnet hat.

Amerika

So kam es, dass Hardwig Burfeind für mich seine internationalen Kontakte spielen ließ und ein Vorreiten bei Hubertus Schmidt organisierte, mit dem Ziel in einem Olympia-Dressurstall in Amerika als Bereiterin zu arbeiten. Und ich kann dazu nur sagen, dass dies eine großartige Zeit in meinem Leben gewesen ist.  Ich durfte unglaublich tolle Grand Prix Pferde reiten und wurde von weiteren tollen Trainern und internationalen Richtern trainiert.Ich habe dabei unglaublich tolle Leute kennengelernt und zähle diese bis heute zu meinen engsten Freunden.

Allerdings wollte ich nicht umsonst studiert haben und vielleicht sollte das Leben ja doch noch aus etwas anderem bestehen, als nur Reiten und Pferde.

Anders Denken 

Ich habe mich zunächst einmal aus dem Turniersport zurückgezogen und bin erst einmal „richtig“ Arbeiten gegangen. Trotzdem konnte ich nicht ohne Pferde und auch das Coachen konnte ich nicht ganz sein lassen. Es hat mir einfach zu viel Spaß gemacht, Reiter und Pferden zu helfen und Ihnen mein erlerntes Wissen weiter zu geben. Zudem hatte ich weiterhin Pferde zur Ausbildung, gerne diejenigen, die als besonders schwierig und speziell galten. Diese Pferde haben schnell mein Herz erobert. Ich habe Ihnen immer meine ganze Aufmerksamkeit und Fürsorge entgegen gebracht.

Ein Berittpferd hatte es mir besonders angetan. Viele, die ihn kennen, sagen "er hat sich mich ausgesucht und nicht anders herum". Er war schon immer speziell, stand seit Jahren in einem renommierten Ausbildungstall zum Verkauf, aber keiner wollte ihn, keiner hatte so recht Spaß, ihn zu reiten, galt er doch als unglaublich triebig und büffelig. Dieses Berittpferd kann ich seit ca. 2 Jahren mein Eigen nennen. Doch diese Zeit war nicht einfach, er hat mich dazu "gezwungen" weiterzudenken, anders zu denken, etwas Anderes mit ihm zu versuchen, damit er wieder Spaß am Arbeiten hatte.

So kam es zudem, dass ich als absolute Dressurreiterin mit einem Pferd was eigentlich nicht mehr laufen wollte und nie in seinem Leben gesprungen ist zum Schwalbenhof Tarmstedt zu Joachim Palmer gefahren bin. Durch diese Arbeit und der tollen Unterstützung von Joachim hat mein Pferd wieder ein leuchten in den Augen und Lust am Laufen und Galoppieren bekommen.

Biomechnisch -Korrekt- Reiten

Der Prozess meines Umdenkens ging weiter. Den Anstoß dazu bekam ich von einem von mir sehr geschätzten Tierarzt. Er sieht immer wieder Pferde, die Lahmheiten, Verspannungen, Taktfehler oder Ähnliches aufgrund von Sitz-"Fehlern" aufweisen.

Er hatte bereits Erfahrungen mit Biomechanisch Korrekten Reiten bei Angela Lohmann gemacht und mir dieses ans Herz gelegt.

Anfangs war ich etwas unschlüssig, doch wie konnte ich etwas ablehnen, wenn ich meinem Pferd damit helfen und etwas Gutes tuen kann.

Ich habe es gemacht, ich habe an einer BKR-Sitzschulung teilgenommen und das hat mein und das Leben meines Pferdes verändert.

ES WAR SENSATIONELL

Es hat mir die Augen geöffnet und mir ein völlig neues Sitzgefühl gegeben. Ich hatte das Erste mal auf diesem Pferd gespürt, dass es ihm viel leichter fiel, mich zu tragen. Sein Bewegungsablauf verbesserte sich so sehr, dass ich das Gefühl hatte, ich hätte ein anderes Pferd unter mir. Ich habe bei dieser Sitzschulung so viel über meinem Sitz und den dadurch resultierenden Auswirkungen erfahren wie nie zu vor. Mir ist es wie Schuppen von den Augen gefallen. Endlich habe ich den Schlüssel gefunden. Es hat mich nicht mehr in Ruhe gelassen.

Dieses Reiten ist für mich eine Art Revolution!

 Horizonterweiterung

Von diesem Tage an hat es nur noch in meinem Kopf gerattert. Ich musste einfach mehr darüber erfahren und auch meinen Kunden diese Erfahrung mitteilen.

Ich habe bei meinen Kunden immer wieder gesehen, dass Sie z.B. schief waren, in der Hüfte einknickten, die Hände und/oder Schultern unterschiedlich hoch trugen, die Pferde über die Schulter wegbrachen oder die Hinterhand auswich. Doch so sehr ich mich bemühte, dieses zu korrigieren, es gelang meistens nicht richtig.

Doch mit diesem neuen Wissen konnte ich so viel verändern. Ich habe endlich verstanden, worum es geht und was wir alles mit einem instabilen Sitz anrichten können. Ich reite nun seit über 30 Jahren und noch NIE habe ich mir Gedanken um meine Gesäßknochen gemacht. Wieso habe ich nur so wenig Körpergefühl gehabt?

Warum wird der Sitz des Reiters so sehr pauschaliert und nie auf die eigentlichen Bedürfnisse/Einschränkungen des jeweiligen einzelnen Reiters eingegangen, obwohl dieser so essentiell wichtig ist? Das sollte ab jetzt anders werden. Ich fing an, meine Kunden in Zusammenarbeit mit Angi Lohmann nach Ihrer BKR-Methode zu trainieren und wollte noch mehr darüber erfahren und lernen. Ich hatte das Glück, eine der ersten BKR-Trainerin sein zu dürfen und habe diese Ausbildung mit unterschiedlichen, tollen Pferdeleuten absolviert. Diese Ausbildung hat meinen Horizont unglaublich erweitert. Ich durch die großartige Arbeit von Angi Lohmann und Kerstin Becker so viel über die Biomechnik, die Anatomie der Pferde und die Einwirkung des Reiters gelernt, wie nie zuvor. Dieses gebe ich nun an meine Kunden weiter und erziele damit sensationelle Erfolge. Meine Kunden sitzen nun so viel besser und die Pferde zeigen dieses deutlich mit einem verbesserten Bewegungsablauf.